Fest, Feier und Weihe als notwendige Äußerungen des menschlichen Gemüts - mit vorliegender Darstellung faßt der bekannte Indologe und Religionswissenschaftler die Grundsätze für die Feiergestaltung im Rahmen der von ihm begründeten Deutschen Glaubensgemeinschaft zusammen.
Auszug aus dem Inhalt
Die Formung des Wortes ist nicht jedem gegeben. Es gibt auch dazu besonders Berufene. Diese dürfen und müssen bei den Feiern eingesetzt werden, denn sie sind ein Geschenk an die Gemeinschaft, der sie dienen. Dies ist etwas ganz anderes als die Schaffung eines Berufes von Weihwarten.
Ziel aller unserer Arbeit ist, eine lebendige Gemeinschaft zu schaffen, die selbstständig zu feiern imstande ist. Auch sie ist ein Werkzeug zur Überwindung der religiösen Dürftigkeit und Unfruchtbarkeit, die einst unser Volk bedrohte. Die Gestaltungsmittel der Feiern sind so mannigfaltig wie das Leben selber. Eine Feier ist nicht dazu da, daß man sich zeigt und Lorbeeren erntet, sondern sie ist Dienst am Ganzen. Daß bei unseren Feiern Mädchen und Jungen, Männer und Frauen mitgestalten, ist selbstverständlich, denn sie sollen Familie, Sippe und Volksgemeinschaft darstellen. Es sei denn, daß die Feier für einen besonderen Stand, etwa den Soldatenstand oder für eine soldatische Formation gestaltet wird. Dann wirken nur Männer mit, der Wirklichkeit entsprechend, um die es geht.
Eine praktisch noch ungelöste Frage ist die Frage des Raumes. Zu einer guten Feier gehört ein entsprechender Raum, sowie ein schöner Körper ein gutes Kleid fordert. Auch schon darum, weil zu besonderen Feiern auch die rhythmische Bewegung gehört. Wenn wir die Feier nicht im Freien halten können, wo es am schönsten ist, müssen wir uns mit einem passenden oder unpassenden Saal begnügen - wie häufig ist es ein rauchgeschwärzter Wirtshaussaal! - denn die Kultstätten, die deutscher Glaube braucht, sind noch nicht gebaut. Der weihevolle Raum der Kirchen steht uns „Heiden“ nicht offen, und meistens würden wir uns darin auch falsch am Ort fühlen. Es müßte in jeder Stadt und in jedem Dorf , die doch meistens ihre getrennte evangelische und katholische Kirche haben, in die zudem so und so viele Volksgenossen nicht gehen, ein Kultbau sein, der die Volksgemeinschaft sinnbildlich darstellt.
Ohne Sinnbilder läßt sich eine wirkliche Feier kaum gestalten. Denn das Sinnbild ist die Augen und Herz fassende bildhafte Darstellung des Glaubensgehaltes einer Feier. Am eindrucksvollsten sind die Symbole, die uns die Natur selber schenkt, so z.B. das Feuer. Das Lichterlebnis ist eines der religiösen Grunderlebnisse des arischen Menschen. Ebenso ist der Baum das Symbol ewiger Schaffenskraft, das Bild der Welt, die wächst aus Urtiefen.Auch das Wasser als Symbol der reinigenden und belebenden Kraft der Gottheit ist den Indogermanen seit uralters heilig gewesen. Darum haben ja unsere Vorfahren das Kind auch „getauft“, lange ehe das Christentum zu uns kam. Auch bildhafte Symbole der germanisch-indogermanischen Vergangenheit tauchen wieder aus den Tiefen des Bewußtseins auf. Das Hakenkreuz und das Sonnenrad werden neu entdeckt und zu höchsten Sinnbildern einer großen Zeit. Der Heilgruß und die Thingstätten des Volkes haben Symbolkraft.
Liedern und Sprüchen der germanischen und indogermanischen Vergangenheit zurückgreifen. Wir haben keinen Grund, nicht aus diesem Reichtum indogermanischen Glaubens auch für unsere Feiergestaltung zu schöpfen, eben weil uns das altgermanische Gut von den christlichen Priestern geraubt worden ist. Daß bei den Weihen immer auch das Wort des Weihenden, die Weisheit unserer Ahnen und der großen Gestalter deutschen Wesens, das Lied und die Musik mitwirken werden, ist selbstverständlich.
So ist der letzte und höchste Sinn der Feier ein tief religiöser, ein Stück Glaubenserfahrung und gläubiger Lebensgestaltung auf Grund der Begegnis mit dem schaffenden Geheimnis der Welt.
76 Seiten, einige Abb., Broschur
Diesen Artikel haben wir am 25.05.2022 in unseren Katalog aufgenommen.