Einer der bis heute bekanntesten und meist kritisierten Rasse-Forscher der Vergangenheit war Hans F. K. Günther. Der zur Abgrenzung von zeitgleichen Forschern gleichen Namens auch „Rasse-Günther“ genannte gebürtige Freiburger hatte eigentlich vergleichende Sprachwissenschaft und Germanistik an der Universität Freiburg studiert; aufgrund seines Interesses an der Biologie besuchte der 1914 zum Dr. phil. promovierte Wissenschaftler jedoch auch naturwissenschaftliche Vorlesungen über Zoologie und Geographie sowie Vorlesungen des seinerzeit bekannten Anthro- pologen Eugen Fischer.
Obgleich als „Vordenker des unheilvollen NS-Rassengedankens“ oft gescholten, erweisen sich die Schriften Günthers als ambivalent: Einerseits um strenge Wissenschaftlichkeit und eine politische Zurückhaltung bemüht, andererseits getragen von der Idee einer überlegenen „Nordischen Rasse“, die in ihrem Bestand gefährdet sei. Unterschlagen in der Kritik wird zumeist daß sich seine „Hochwertung des Volkes“ ausdrücklich„nicht gegen den einzelnen nicht-nordischen Volksgenossen“ richte, „vielmehr soll dieser durchaus so hoch geschätzt werden, wie es ihm nach seinem Wesen und für seine Leistungen am Volksganzen zukommt“; zugleich betonte Günther, daß „jedes, in klarer Selbständigkeit lebende Volkstum seinen unverlierbaren, einmaligen und unvergleichbaren Wert hat, den es nur durch den Willen zur klaren und entschiedenen Ausgestaltung seiner Eigenart erhalten und entfalten kann.“
Mit der „Kleinen Rassenkunde“ schuf Günther ein wissenschaftliches Standardwerk seiner Zeit, das in übersichtlicher und verständlicher Weise die Grundfragen der Rassenkunde behandelt.
Nachdruck in moderner Schrift mit aktuellem Vorwort und einigen Anmerkungen des Hrsg.
146 Seiten, mehrere Abbildungen und Karten, Broschur (Paperback)
Diesen Artikel haben wir am 25.05.2022 in unseren Katalog aufgenommen.