Der heilige Gral wird heute von vielen Menschen selbstverständlich als die Schüssel des letzten Abendmahls Jesu und seiner Jünger aufgefaßt, die durch die Berührung mit dem „Sohn Gottes“ eine besondere Wirkung entfaltet haben soll. Nach christlichem Verständnis handelt es sich bei dem Gral also um eine Schüssel oder einen Kelch.
In der von fast allen Autoren berichteten magischen Sättigung durch den Gral finden wir dagegen einen der deutlichsten Hinweise auf den vorchristlichen Charakter des Grals. Bereits in keltischen Mythen erscheint der Kessel des Dagda des Stammes der Tuatha de Danaan, der ebenfalls auf wundersame Weise nie leer wird und die Hüter des Kessels sättigt. Dieses Element findet sich - noch weiter zurückliegend – sogar bei den indogermanischen Völkern wie es uns im indoarischen Rigveda in Gestalt des kupfernen Kessels des Sonnengottes Vivasvant begegnet. Letztlich stehen diese Mythen in Zusammenhang mit der Sonnen- und Mondverehrung der alten indogermanischen Kulturen, welche die Gestirne als Segen und Nahrung spendende Gefäße ansahen.
Dieser Band vereint eine Reihe namhafter esoterischer und traditioneller Autoren mit Beiträgen zum Grals-Mythos aus heidnisch-esoterischer Sicht.
121 Seiten, zahlr. Abb., Broschur
Erweiterte und überarbeitete Neuauflage des Titels "Der Mythus des Grals"!
Diesen Artikel haben wir am 25.05.2022 in unseren Katalog aufgenommen.