Detlev Rose: Die Thule-Gesellschaft

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Legende – Mythos – Wirklichkeit

November 1918. Wie in vielen Städten Deutschlands stehen auch in München die Zeichen auf Revolution. Aufständische besetzen die strategisch wichtigen Punkte der Stadt, die Republik wird ausgerufen, der bayerische König für abgesetzt erklärt. Doch im Geheimen formiert sich der Widerstand. Unter dem Dach der Thule-Gesellschaft versammeln sich völkische und deutschnationale Verbände und Einzelkämpfer. Ein Kampfbund wird gebildet, der Gegner wird infiltriert, Ausweise und Fahrscheine werden gefälscht, Sabotageakte verübt, Kämpfer zu den außerhalb Münchens stationierten Freikorps geschleust. Nach dem tödlichen Attentat auf Sozialistenführer Kurt Eisner eskaliert die Lage. Eine anarchistische Räterepublik wird ausgerufen, wenig später eine kommunistische. Für die Thule-Gesellschaft wird die Luft dünn. Razzien und Verhaftungen erfolgen. Sieben Thule-Leute werden im Hof des Luitpold-Gymnasiums von Rotgardisten ermordet. »Sie starben als erste den Tod für das Hakenkreuz«, wird Thule-Chef Rudolf von Sebottendorff später behaupten. Die Geschichte dieser turbulenten Monate erzählt dieses Buch.

Doch die Widerstandszentrale gegen Revolution und Räterepubliken ist noch aus einem anderen Grund von historischer Bedeutung. Denn die Thule-Gesellschaft gilt als Wegbereiterin des Nationalsozialismus. Sie verwendete schon das Hakenkreuz als Emblem. Die NS-Zeitung ›Völkischer Beobachter‹ ging aus dem ›Münchener Beobachter‹ hervor, der sich im Besitz Sebottendorffs befand. In der Thule-Gesellschaft und ihrem engeren Umfeld wirkte spätere NS-Prominenz wie Rudolf Heß, Alfred Rosenberg, Gottfried Feder und Hans Frank, aber auch der völkische Dichter Dietrich Eckart, ein wichtiger Förderer Hitlers. In der Deutschen Arbeiter-Partei, aus der die NSDAP hervorging, standen anfangs die Thule-Mitglieder Anton Drexler und Karl Harrer an der Spitze. Doch welche Rolle spielte der Geheimbund an der Wiege der Hitlerbewegung tatsächlich? Dieser Frage geht das Buch nach. Es untersucht die Einflüsse en detail, stellt strittige Positionen dar und versucht in einer zusammenfassenden Würdigung zu klären, wie wichtig die Thule-Gesellschaft für den Nationalsozialismus wirklich war.

Aber nicht nur Historiker haben sich mit der Thule-Gesellschaft beschäftigt. Viele Autoren sehen in ihr eine ›okkulte‹ Gruppe, die nicht nur am Anfang, sondern bis zum Ende der NS-Herrschaft als geheime Machtzentrale hinter Hitler und der NSDAP standen. In den Deutungen dieser Theorien sind finstere irdische oder überirdische Kräfte am Werk, die die NS-Führung wie Marionetten an Fäden tanzen lassen. Auch dieser ›neue Mythos von Thule‹ wird hier behandelt, seine Inhalte werden den Fakten gegenübergestellt, die Hintergründe der Autoren beleuchtet, mögliche Motive und leitende Ideen freigelegt. Insofern versucht das Buch auch ein wenig dazu beizutragen, die Trennschärfe zwischen quellenorientierter Geschichtsforschung und von wissenschaftsfernen Motiven inspirierter Dämonisierung und Legendenbildung wieder herzustellen. Denn in Zeiten, in denen Propaganda-Machwerke wie Rauschnings ›Gespräche mit Hitler‹ auch von ›seriösen‹ Autoren immer noch als Quelle verwandt werden, verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Mythos immer mehr.

2. erweiterte Auflage, 320 Seiten, Klappenbroschur mit 96 Abbildungen

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